LENZ

Musiktheater – Forum Hamburg 2022

Die existenzielle Krise in Büchners Lenz – DIETER SEVIN

Lenz sehnt sich, besonders während seines anfänglichen Heilungsprozesses, nach einer Verbindung mit der Natur und dem Glauben, wie nach einem verlorenen Paradies, weiß aber gleichzeitig, daß es ihm unmöglich wäre, ein solch naives, elementares Verhältnis zu erreichen. […] So bietet die Natur, bis auf wenige isolierte Momente, weder Harmonie noch Trost, weder Geborgenheit noch einen Ruhepunkt. Auch von der Dorfgemeinschaft und dem Pfarrhausidyll fühlt er sich isoliert, so sehr es ihn auch danach verlangt, ein Teil davon zu sein. Er bleibt immer ein Außenseiter. […] Die resultierende existentielle Entfremdung führt zu der fast ausschließlichen Konzentrierung auf das eigene Selbst, und so brechen schließlich die in der ersten Hälfte der Novelle gemilderten Krisenfaktoren gegen Ende der Erzählung mit zuvor nicht dagewesener Intensität hervor.

ES SPIELEN Ali Ahmad, Rosemary Hardy, Vanessa Zorn


REGIE Frieda Lange


DRAMATURGIE Yuri Colossale, Amelie Lopper

MUSIK Alexander R. Schweiß


VIDEO Cora Durmann


KOSTÜM Tabea Harms


BÜHNE Lisa Moro, Matthias Piro

PERKUSSION Taleja Großmann


LIVE KAMERA Leonie Sauermann


LIVE SCHNITT Julian Bock


PRODUKTIONSLEITUNG Paula Rüdiger