Und so kamen wir zusammen
Tanztheater, Kampnagel Hamburg & LOFFT Leipzig 2022
„Es kommt mir vor wie ein großer Tanzsaal, voll mit Menschen, die keine Sorgen haben und diese Sorglosigkeit driftet in eine Intimität, mit der ich nicht gerechnet habe. In dem Moment wo sie sich mit ihrer Stirn berühren, halte ich die Luft an - sie wahrscheinlich auch - weil niemand von uns weiß, wo es hingeht. Ich habe erst gedacht, das Eine schließt das Andere aus, aber die Nähe brauchte den Tanzsaal,
um sich zu finden.“
Zwei Menschen, bzw. zwei Körper bilden für gewöhnlich die kleinste Einheit einer Zusammenkunft und von da aus können unendlich viele weitere Menschen und Körper hinzukommen. Es beginnt mit einem Paartanz zwischen zwei Menschen, die weder gleich alt sind, noch sich besonders gut kennen, oder voneinander viel wissen. Die Zahl Zwei wächst und mit ihr das Interesse an der Begegnung mit vielen Menschen.
Wo sind ihre Berührungspunkte?
Das neue Stück von Patricia Carolin Mai hinterfragt jenen, wenn auch so kurzen Moment der Begegnung: Werde ich den Tanz brauchen, um meine Gegenüber zu berühren, oder umgekehrt die Berührung, um mit meinen Gegenüber zu tanzen? In dem neuen Gruppenstück der Hamburger Choreografin geht es darum, die Lust auszuloten, sich tanzend berühren zu wollen, bzw. das Berühren versus Berührtwerden für sich zu beanspruchen, angefangen bei den unausgesprochenen Erwartungen an einen Paartanz.
Patricia Carolin Mai arbeitet zum dritten Mal in Folge mit einer großen Gruppe von Hamburger*innen jeden Alters zusammen, deren Beruf ein anderer ist als der Tanz und deren anders gelagerter, ganz persönlicher Blick auf Körper und Nähe gefragt ist.
Tanz und Co-Creation: Andrea Krautkremer, Andrea Sander, Anke Kühne, Britta Lübke, Caren Jungclaussen, Celia Iriria Valverde Gerner, Christina Rohde, Corona Ropohl, Dorothea Derksen, Esther Meyer, Evelina Dineva, Gesa Krenz, Hannah Alena Herb, Hertha Dahl, Jule Abt, Jürgen Wehnert, Katrin Çetin, Lea Hufnagel, Lisa Lotte Giebel, Luka Zimmer, Moira Skupin, Nadine Jansen, Norbert Dorow, Reiner Kühne, Ronja Lüdemann, Stefanie Brand, Susanne Lott, Susanne Wehowsky, Theresa Baumeister, Ulrike van der Ven, Zora Welch